»… die welt ist nicht so …, wie man es oft glauben machen will. die umrisse sind ungenau, was wirklich zählt, sind die schattierungen. nichts ist entweder schwarz oder weiß, das böse kann eine verkleidung des guten oder der schönheit sein und umgekehrt, und das eine muß das andere nicht ausschließen. … es gibt unendlich viele möglichkeiten. das leben ist ein ungewisses abenteuer in einer landschaft, deren konturen immer in bewegung sind: jede grenze ist künstlich, alles kann jeden augenblick neu beginnen oder jäh enden …« (arturo pérez-reverte, »das geheimnis der schwarzen dame«)
nichts ist wie es scheint »double sens« spürt irritierenden sinneseindrücken nach und hinterfragt den kern der eigenen körperlichen präsenz. der körper, verstanden als membran, der wie ein spannungsfeld zwischen seiner oberfläche und unserer umgebung vermittelt und offenbart, was sich unter seiner haut verbirgt.

»double sens« eine doppelte bewegung zwischen sich der welt hingeben und aus ihr zurückziehen, ein ebenso humorvolles wie poetisches portrait, das über das sichtbare abbild hinausweist, auf das, was uns hinter der sichtbaren oberfläche innerlich bewegt.

»… toula limnaios wiederum bezaubert mit einer somnambul-phantastischen arbeit, ihrem schönsten stück seit langem.« (berliner zeitung, michaela schlagenwerth, 2004)

die cie. toula limnaios wird institutionell gefördert durch das land berlin, senatsverwaltung für kultur und europa. mit freundlicher unterstützung des kulturamts pankow.
gastspiele: frankfurt/main, nicosia/zypern

wiederaufnahmen 2005 tanz: anuschka von oppen, carlos osatinsky, katja scholz, hironori sugata

konzept/choreographie

toula limnaios

musik

ralf r. ollertz

tanz/kreation

hyoung-min kim, anuschka von oppen, carlos osatinsky, katja scholz

lichtdesign

klaus dust

bühnenbild

katrin plötzky

bühnenbauten

heinz adlung

public relation

silke wiethe

fotos

dieter hartwig

kritiken

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»›double sens‹ war das bewegungsreichste stück von sieben premieren vor der tanznacht und fast auch das einzige, das die schönheit der bewegung und die modulation der energie in den vordergrund stellte. die tänzer erscheinen manchmal nur als dunkle silhouetten, die sich langsam deformieren, als würde die tinte weglaufen, mit der die figur gezeichnet ist. ein großer sog verbindet die szenen: ›double sens‹ blieb das einzige stück, in dem die bewegungen sich aus sich selbst begründeten.« (taz, katrin bettina müller, 2004)

»… toula limnaios wiederum bezaubert mit einer somnambul-phantastischen arbeit, ihrem schönsten stück seit langem.« (berliner zeitung, michaela schlagenwerth, 2004)

»mit halbtransparenten materialien umhüllt ist die bühne bei toula limnaios. die vorhänge wirken wie eine membran. gedämpft nur dringt etwas von außen nach innen. manchmal ist gleichsam als irritierender schatten die silhouette eines tänzers auszumachen, dessen partner sich diesseits der membran bewegt. ›double sens‹ spürt dem nach, was unter der haut vorgeht.« (neues deutschland, tom mustroph, 2004)

»… proben im eigenen theater, wie wunderbar! einen stock höher gibt es eine probenbühne für gäste wie die heimatlose berliner kompanie rubato. klar, eine halle ist luxus und kostet mehr, als die förderung bringt. dafür geschieht ein wunder: seit limnaios im festen raum lebt, wird sie wahrgenommen. das naturgesetz der sesshaftigkeit: nur wer sichtbares hat, wird gesehen. das war bei sasha waltz auch nicht anders.« (ballet-tanz, arnd wesemann, 2004)

»toula limnaios ist die poetin des tanzes. und zugleich eine frau der tat. der choreographin verdankt berlin seine jüngste tanzbühne: die ›halle‹.« (tagesspiegel, sandra luzina, 2004)

»die berliner cie. toula limnaios hat ihre probenräume zur öffentlichen bühne gemacht und damit zu einem anziehungspunkt für die tanzszene.
traumhaft ist die atmosphäre in der denkmalgeschützten halle. die hohe holzdecke über der ebenerdigen bühne, die wie die zuschauertribüne sanft von durchsichtigen vorhängen begrenzt wird. vorhänge, die den nebulösen eindruck des milchweißen lichtes verstärken und die backsteinwände, kaum sichtbare ferne entschwinden lassen.
der komponist hat sicher recht, wenn er sagt, dass es vor allem auf die qualität des tanzes und nicht so sehr auf den ort ankomme. aber dieser raum verdichtet das, was darin geschieht, verstärkt beeindruckende einfälle.« (rbb inforadio, barbara wiegand, 2004)