»tell me a better story 2« ist der zweite teil einer reihe von solo-duo stücken, die während der zeit der isolation und pandemie für das ensemble entwickelt wurde. in ungewissheit und verzweiflung, auf eine nicht existierende zukunft blickend, haben wir jeden tag neu erlebt. gegenseitig haben wir uns diese »wertvolle zeit« geschenkt.
ein entwicklungsprozess, der uns ergriff, unerwartet, uns einfach mitgenommen hat und wir haben es zugelassen. bereichernd im nachhinein.
die ausstrahlung jeden tänzers und seine persönlichkeit sind seit jeher charakteristisch für unsere arbeit. ihre individuelle kraft wird in sechs soli und einem duett zu sehen sein. sie spiegeln die persönlichkeiten unseres ensembles wider, deren charakter und aura auf der bühne stets präsent sind und das werk der cie. toula limnaios prägen.
making of

»es ist eine sehr herausfordernde zeit für uns alle. wir konnten die arme nicht hängen lassen und während der einschränkungen durch die pandemie in angst und unsicherheit verharren. wir mussten handeln und haben die situation auch als chance gesehen, offensiv und energisch nach neuen wegen zu suchen und die angst in ein positives gefühl umzuwandeln. wir haben unsere arbeitsweise geändert und auf einzelproben umgestellt. unter berücksichtigung aller hygienemaßnahmen arbeiten wir seitdem an verschiedenen aufführungs­formaten. für mich bleibt tanz im mittelpunkt. das bedeutet, mit den tänzern zu arbeiten, kreieren, sich auseinandersetzen, sich reiben – alles, was uns menschlich macht. – ›arts vivants‹. – erstaunen und weiter daran arbeiten, was uns in diesen schwierigen momenten berührt und verwandelt.« toula limnaios

die cie. toula limnaios wird institutionell gefördert durch das land berlin, senatsverwaltung für kultur und europa.

 

konzept/choreographie

toula limnaios

musik

ralf r. ollertz, paul tinsley

tanz/kreation

daniel afonso, leonardo d’aquino, francesca bedin, alba de miguel

technischer leiter/lichtdesign

felix grimm

raum/kostüme

antonia limnaios, toula limnaios

choreographische assistenz

ute pliestermann

tourneen kooperationen

marie schmieder

licht und bühnentechnik

domenik engemann, jan römer

kritiken

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»ihre aktuelle produktion macht die momentanen einschränkungen physischen kontakts zum kreativen mittel. die beiden teile von “tell me a better story” sind in ihrem künstlerischen ausdruck keineswegs ein kompromiss oder eine kapitulation gegenüber den kontakteinschränkungen der pandemie. der emotional sowie körperlich sehr expressive tanz von limnaios lebt nicht nur von einer bewegenden gruppendynamik. genauso wichtig waren immer die einzelnen begegnungen der individuen mit den tiefen ihrer psyche. wenn die tänzer*innen bei “tell me a better story” in ihrer einsamkeit oder zweisamkeit auf der bühne stehen, erweitert sich der raum, in dem sie ihre emotionalen und körperlichen ausdrucksmöglichkeiten zu extremen der schönheit oder irritation treiben können. …
die stücke von limnaios sind intime aufnahmen, die das leiden und die lust am leben ins absurde führen, um dieses absurde in eine schönheit voller melancholie zu verwandeln. … die pandemie hat ihre chancen was neues futter für die menschliche seele anbelangt. so viele akzente der tanzprache von limnaios im licht neuer herausforderungen erleben zu können, ist definitiv eine davon.«
seda niğbolu, tanzraumberlin.de

»nach monaten der unterbrechung wird der tanz auf bühnen und in theatern wieder lebendig. die cie. toula limnaios kehrt prächtig zurück.
– ladylike: die protagonistin des ersten solos alba de miguel … hat eine großartige leistung abgeliefert!
– my favorite body: daniel afonsos tanz und seine von herzen kommende/ tief empfundene interpretation sind intensiv.
– fra: francesca bedin, ein neues mitglied des unternehmens. … ein sehr erfolgreiches debüt.
– ich bin zwei: ein außergewöhnlicher leonardo d’aquino schließt den abend. er begeistert das publikum … «
nicola campanelli, campadidanza.it

»während die erste hälfte in die innensicht verwies, zielte der zweite teil nun in die gesellschaft. in ihm werden rollenbilder genau an der vermeintlichen grenze zwischen den geschlechtern verhandelt. es wird erkundet, was jenseits der binären schubladen möglich ist. damit war die zweite hälfte der einzelchoreographien, die während des lockdowns entstanden, zwar rätselhafter und herausfordernder, aber auch politischer.«
hamburgtheater.de, birgit schmalmack