die inszenierung ist inspiriert von dostojewskijs psychologisch geprägten menschenbildern. die figuren verstricken sich in surreal undurchschaubare, bedrohliche situationen. es sind festsitzende menschen, gefangen in einem netz ihrer ängste, zwischen sehnsucht und scheitern, macht und missbrauch, idealismus und fanatismus. besessen von ihren inneren dämonen, öffnen sie einen riss – hineingesogen, wie hypnotisiert, entdecken sie einen abgrund hinter der fassade, masken des alltags, ein schein der früher oder später zerfällt.
nicht das exzessive, sondern die alltägliche nacht, hinter der etwas unheilvolles schimmert … zwei schritte weiter… und die seele wird schwarz … das dunkle ist manchmal noch fern, manchmal schillert es schon im schatten am rande der szenerie – in stillem einklang – ein unsicheres gelände – tief bedrohlich und elegant beschworen. eine ausgrabung – schön und gespenstisch – über die ängste und schwächen banger herzen.
ein geheimnisvoller schatten liegt über dem geschehen … jederzeit könnte etwas passieren … nicht offensichtlich und doch ist es überall … kreiert werden portraits, die die menschliche existenz in ein unerbittliches licht rücken und die personen bis zum äußersten grat treiben. ihr verhängnisvolles verhalten wird in radikale bilder gebannt, die trotz der tragödie der grenzen menschlichen handelns ein eigenwillig poetisches spiel bieten.
»liebhabern des zeitgenössischen tanzes bot sich die gelegenheit, eine der weltweit am meisten respektiertesten compagnien in belo horizonte zu erleben. sie präsentierte ihr großartiges, hoch virtuoses und berührendes meisterwerk ›les possédés‹.« (belo horizonte, mg)
die cie. toula limnaios wird institutionell gefördert durch das land berlin, senatsverwaltung für kultur und europa. mit freundlicher unterstützung der konzeptionsförderung des fonds darstellende künste e.v. aus mitteln des bundes.
gastspiele: belo horizonte, fortaleza, recife, joa pessoa, münster
* für die musik wurden ausschnitte von henry purcell und helder vasconcelos benutzt.
»in … ›les possédés‹ taucht sie nun wieder ein in die düstere welt des russen. … ein tanz auf messers schneide. … hinter der zärtlichkeit lauert die gewalt … die tänzer … deuten auf … punkte, … wo sie besonders verletzlich sind. so entsteht eine kartografie des körpers, eine emotionale landschaft. … den inneren aufruhr in starken bilder zu veranschaulichen, darauf versteht sich die choreografin.» (tagesspiegel)
»liebhabern des zeitgenössischen tanzes bot sich die seltene gelegenheit, eine der weltweit am meisten respektiertesten compagnien in belo horizonte zu erleben. sie präsentierte ihr großartiges, hoch virtuoses und berührendes meisterwerk ›les possédés‹. reisen sie ihr nach fortaleza oder recife nach, wenn sie die grandiosen aufführungen in belo horizonte verpasst haben sollten!« (luciana assessoria – belo horizonte, mg)
»… entsprechend hat sich die choreografin eher von nachhallenden stimmungen ihrer schwergewichtslektüre leiten lassen. …. die inszenierung umkreist mit spielerischer lust abgründe, obsessionen und die ursprünge der begehrlichkeiten. sie entfaltet limnaios’ stärke, zu den energetischen beats des komponisten ralf r. ollertz so bildgewaltige wie flüchtige tableaus zu bauen.« (tip)
»… kurz vor dem publikum schluckt dunkel das ritual. das trifft, hat man einen derart starken schluss nicht erwartet. er weist toula limnaios einmal mehr als bildgewaltige choreografin aus …« (neues deutschland)
»leiden, angst und interne aufschlüsselungen von charakteren – all dies zeigt „les possédés. der tanz, kombiniert mit der musik, kreiert eine stimmung angespannter, erstickender furcht seiner protagonisten, die ihren blick auf die unendlichkeit richten oder durch ihre eigene panik blockiert, von ihren eigenen dämonen in innenräumen gefangen sind. die compagnie ist weltweit höchst anerkannt und wurde mehrfach mit preisen und nominierungen ausgezeichnet. die halle tanzbühne berlin macht dieses szenario ebenso … modern wie zugleich geheimnisvoll. für alle liebhaber des zeitgenössischen tanzes oder für uneingeweihte, kann einen die cie. toula limnaios in keinem fall gleichgültig lassen.« (www.laberlinesa.es)