›das menschliche gesicht‹
»volto umano« entfaltet mit acht Tänzer*innen ein breites Panorama einer Welt an der Kippe, in der die Utopie einer Demontage der Menschlichkeit weicht – ein Sinnbild unserer heutigen Gesellschaft. Eine Mechanisierung, die mitten ins Herz der Gemeinschaft trifft, nivelliert den Einzelnen und führt zum Verlust von Empathie, Individualität und Neugier.
In »volto umano« infiltriert Gewalt den Mikrokosmos der Interpret*innen, sickert in und aus ihren Körpern. Das Stück bewegt sich zwischen den „kleinen Un-Taten“ in der Gesellschaft in denen das Erbarmungslose hervorkommt. Es offenbart die menschlichen Schwächen und zielt dabei mitten ins Mark der Gegenwart, die sich zunehmend von der Menschlichkeit entfernt. In einer überfordernden Dynamik der modernen Welt kann sich alles von einem zum anderen Moment verändern und ins Verhängnisvolle stürzen. Wenn Gewalt unser Leben durchdringt – welches Gesicht kommt zum Vorschein?
»toula limnaios findet bedrückende bilder…in »volto umano« gibt es keine zuwendung, nur zurichtung und manipulation. die gruppenaktionen kontrastiert sie mit emotionalen solos… es gibt keinen schutzraum mehr vor dem inhumanen…die tänzer begeistern mit ihrer ausdruckswut und ihrer physischen vehemenz. ein aufwühlender abend.« (tagesspiegel, sandra luzina)
premiere 15 juni 2018 tanz/ kreation daniel afonso, leonard d’aquino, priscilla fiuza, alba de miguel, alessio scandale, katja scholz, hironori sugata, karolina wyrwal
die cie. toula limnaios wird gefördert durch die senatsverwaltung für kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
»toula limnaios findet berückende bilder. in »volto umano« gibt es keine zuwendung, nur zurichtung und manipulation. die gruppenaktionen kontrastiert sie mit emotionalen solos… es gibt keinen schutzraum mehr vor dem inhumanen. die tänzer begeistern mit ihrer ausdruckswut und ihrer physischen vehemenz. ein aufwühlender abend.« (tagesspiegel, sandra luzina)
»toula limnaios tanzregie bedient selten erwartungshaltungen. überall auf der bühne könnte ungewohntes geschehen. …tänzer bezeugten im versuch körperlicher annäherung brutalität, inbesitznahme, marionettisierung. tänzer zeigten mit händen, füßen, gesicht individualität, auch dann, wenn sie in szenen ähnlich tanzten. das publikum reagierte begeistert.« (freitag, blog)
»die cie. toula limnaios entlarvt das menschliche gesicht. es ist eine mechanisierte welt, die toula limnaios und ihre compagnie in »volto umano« vorführen. in lauernder atmosphäre sucht man vergebens glück und harmonie. als sich die menschen verstricken, ahnt man: es ist keine gute welt. zum finale erreicht der taumel seinen höhepunkt – die welt erschöpft sich. es ist eine zutiefst düstere vision…« (neues deutschland, volkmar draeger)
»dystopisch ist die vision, die toula limnaios in ihrem neuen stück »volto umano« entwirft. läuft die menschheit offenen auges in richtung abgrund? was sehen wir? und wie weitermachen? was erkennen wir (noch) im »volto umano«, dem menschlichen antlitz? »menschlichkeit« läuft gefahr, zu einem ausverkauften relikt zu werden, die einsamkeit des protagonisten verstellt den blick auf die welt.« (tanzraumberlin.de, alexandra hennig)
»die unverkennbare toula limnaios feiert premiere mit >volto umano<, einer kraftvollen und eleganten erzählung. von anfang bis ende gibt es starke bilder, die sich auf kritische situationen, soziale themen und probleme unserer zeit beziehen und die eindrucksvoll im gedächtnis des publikums bleiben. eine rohe geschichte, erzählt im unverwechselbaren limnaios-stil, der es schafft, die gewalt der handlungen der anmut und eleganz ihres tanzes gegenüberzustellen.« (campadidanza.it, nicola campanelli)
»toula limnaios ist neben sasha waltz und constanza macras die einzige choreografin in berlin, die eine eigene compagnie unterhält und auch großformatige choreografien produziert. mit der halle in prenzlauer berg hat limnaios ihre eigene spielstätte, wo sie regelmäßig ihre choreografien zeigt. in ihrer neuesten arbeit „volto umano – das menschliche gesicht“ untersucht limnaios die dünne schichte der zivilisation und kultur, die uns, laut freud, von der barbarei trennt. es ist eine durchaus sehr aktuelle frage, die die tänzer hier als mikrogesellschaft bewegt: was treibt menschen dazu, anderen menschen das mitgefühl zu entziehen und ihnen mit hass und gewalt zu begegnen?« (tip-berlin.de, bühne)
»toula limnaios expose une splendide laideur … tout ce petit monde va ensuite très vite chavirer dans une fascinante cruauté, une maltraitance démesurée. … possédés, les danseurs de toula limnaios le sont bel et bien. entre attirances et répulsions, leurs corps explorent le surmenage de notre société, suintent bon la férocité de notre temps. quel visage donner à la violence qui pénètre, un peu plus chaque jour, notre quotidien ? comment se débarrasser de cette fine pellicule sociétale, fatale, qui nous colle à la peau ? c’est comme si nous étions imperturbablement guidés par un gourou, une force obscure qui dirige nos vies robotisées, uniformes … l’ambivalence dominé/dominant est portée à son comble lorsque … toula limnaios nous offre à travers „volto umano“ une savoureuse mise à nue générale, étouffante, accablante, parsemée de quelques pulsions, sursauts de vie. l’humain dans toute sa splendide laideur.« (cccdanse.com, léa chalmont)