silence – not emptiness, but a gap – contrary to the lived/habitual rhythm – a discovery that can be the beginning of something. pausing to not let the sentiment trickle away in breathless fluctuation, but not stopping. – a step to the side to sensitize awareness/ perception.
»the silencers« – as if they had stepped through a door and behind it unexpectedly passed into another world – as if the silence were a different path to catch the peculiarities of the spaces in between: what happens between two sounds? can we see words? does the body speak? can emotions be outlined? is movement an echo? can you read thoughts? how do sequences of sound/movement expand in time? – past and not yet begun – what happens from moment to moment?
immerse yourself or remain outside as if separated by an invisible wall. the silencer(s) – an attitude.

drawn into the spell of a reverie, embodied by 6 dancers – of impressionistic density – developed as if in a rearview mirror simultaneously forwards and backwards – with a feeling for nuances in a web of stories. »only in silence, do we begin to hear. only when language has fallen silent, do we begin to see.«

»gradually a multi-dimensional puzzle develops associatively enhanced by the actions of the performers behind the wall. the duplication of the space breeds mirror images, delayed echoes, but also simultaneously autonomous actions. fascinating up to the tiniest impulse …« (neues deutschland)

»toula limnaios has gone another small step in the evolution of her already highly developed dance style, so capable of depicting psychological states of mind in high intensity images from the inside out. she tracks down the irrepresentable and the unspeakable. and she has developed very fragile, very ephemeral movements. visually powerful movements. that’s precisely what characterizes her very special art, … a kind of existentialism without the tragic. …« (rbb kulturradio)

a cie. toula limnaios production supported by the cultural department of the city of berlin and the concept funding of the fund for performing arts, with federal means.

recreation 2009 dance: mercedes appugliese, fleur conlon, kayoko minami, clebio oliveira, ute pliestermann, hironori sugata

concept/choreography

toula limnaios

live-music

ralf r. ollertz

dance/creation

mercedes appugliese, fleur conlon, kayoko minami, ute pliestermann, hironori sugata, roberto zuniga

lightdesign

klaus dust

public relation

silke wiethe

costumes

antonia limnaios, toula limnaios

fotos

cyan

reviews

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»zu anfang spielt limnaios mit dem effekt der plötzlich eintretenden stille. durch einen gazevorhang geteilt, tanzen je drei ensemblemitglieder vor jeweils der hälfte des publikums. aus dieser trennung bezieht limnaios‘ einstündige arbeit viel reiz, denn nur schemenhaft sieht das publikum die jeweils andere hälfte, bemerkt symmetrisch getanzte soli, spiegelverkehrt aufgebaute szenen und kontrapunkte. ›the silencers‹ hat unterdessen nicht nur zu beginn tatsächlich etwas mit dem kontrast von stille und geräusch zu tun und den seelischen innenräumen, die er öffnen oder schließen kann. bedeutungsvolle, innige … gesten der duette und das mutwillige rascheln der kleidung vergegenwärtigen sie optisch und akustisch. ralf ollertz verblüfft dazu wie stets mit seinen klangwelten. das publikum war begeistert und berührt.« (frankfurter allgemeine zeitung, eva-maria magel, 2009)

»doch gebührt dem letzten ›geschenk‹ befreundeter künstler an den mousonturm-jubilar ein später ehrenplatz auf dem gabentisch. was die tänzer und tänzerinnen in 60 minuten trieben, war eine surreal bis absurdistisch angehauchte aktion in traum- und gegenwelten. ihr spiel mit spiegelungen und symmetrie, fantasierter annäherung und grobstofflicher trennung, brüchiger gemeinsamkeit und monadenhaftem ich-taumel, tagtraum und sprödem alltag, … livemusik … und stille, bewegungschiffren bis hin zur taubstummensprache und kommunikativer transparenz, strikter tanzpartitur und der lücke des einzelbildes tat allemal eines: ungemein faszinieren.

am fruchtbarsten erwies sich das ganz neue, die idee von durchlässigkeit des mentalen innen- und sozialen außenraums, von fantasie und begrenztheit. mal tanzten zwei quasi kostüm zugeordnete tänzerinnen hüben und in der schattenwelt gegenüber in der diagonale zueinander oder näherten sich bis auf einen atemhauch an wie ein spiegelbild im beschlagenen badezimmerspiegel; dann wieder wich das spiegeln einem hydraulischen prinzip, wenn körper gemeinsam vor- und zurückfluteten. schwungvolle bewegungen hironori sugatas im raum konnten im selben moment von ziselierenden details begleitet sein, wenn ute pliestermann liegenderweise mit einem finger ihr handgelenk erforschte. eine irritierende berückung.« (frankfurter neue presse, m. hladek, 2009)

»schreiende stille /// toula limnaios choreografiert und inszeniert in der schreienden stille die einsamkeit, die verlorenheit, die erstarrung in den ritualen des gewöhnlichen. ein dumpf erahnbares gefühl der leblosigkeit, doppelt beklemmend durch die schönheit, expressivität und jugend der interpreten.
mehrfach ertönt das ›hallo? hallo?‹ einer telefonstimme. ein mann klammert sich an eine auf dem kopf stehende frau (und umgekehrt), doch zwischen den nackten schenkeln steht die welt weiter auf dem kopf. wo ist das leben geblieben? stimmen aus dem megaphon. in einer endlosschleife dockt eine frau ihren körper an einen staubsaugerschlauch. im finalen black verlischt das bild von tod, zivilisationsmüll und sehnsucht nach lebendigsein.« (tanznetz.de, dr. karin schmidt-feister, 2008)